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Kaffee ohne Koffein wird in der Regel von Personen konsumiert, die gesundheitliche Probleme haben. In den meisten fällen vertragen die Menschen den Bestandteil des normalen Kaffees nämlich nicht. Möchtest du koffeinfreien Kaffee kaufen, solltest du jedoch beachten, dass auch dieser ein wenig der Substanz enthält. Das Pulver kann nämlich maximal 0,3 Prozent Koffein enthalten. Außerhalb der EU beinhalten die Produkte sogar drei Prozent.

Entkoffeinierter Kaffee: Was ist so besonders an ihm?

Kaufst du koffeinfreies Kaffeepulver beinhaltet diese circa 400 Stoffe. Diese sorgen für den guten Kaffeegeschmack. Der Kaffeebohne beziehungsweise dem Pulver wird jedoch das Koffein entzogen. Besonders praktisch sind hierbei Kaffeesorten vom Typ Arabica. Das liegt daran, dass diese weniger Koffein als Robustabohnen enthalten. Daher kommen sie für koffeinfreie Getränke häufiger zum Einsatz.

Um dem Kaffee das Koffein zu entziehen, kommen unterschiedliche Herstellungsverfahren zum Einsatz. Einige von ihnen sind umstritten. Das liegt daran, dass sie sich auf die Gesundheit des Konsumenten negativ auswirken können. Deshalb kommen viele der älteren Verfahren heute nicht mehr zum Einsatz.

Die Geschichte des koffeinfreien Kaffees

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam entkoffeinierter Kaffee auf den Markt. Die Idee dafür stammt von Ludwig Roselius, der nach einer gesünderen Alternative zu herkömmlichem Kaffee suchte. Roselius entschied sich die Kaffeebohne im ungerösteten Zustand in Salzwasser zu gären. Danach nutzte er Benzol, um den Kaffee zu extrahieren. Damals wusste der ambitionierte Mann nicht, dass Benzol eine krebserregende Substanz ist.

Heute wird dieses Verfahren in ähnlicher Weise genutzt. Statt Benzol kommen jedoch verschiedene chemische Stoffe zum Einsatz, welche für die Gesundheit unbedenklicher sind. Meist wird bei der Zubereitung von entkoffeiniertem Kaffee von vier Verfahren gesprochen. Zu diesen gehören:

  • Direkter Koffeinentzug
  • Indirekter Entzug von Koffein
  • Entkoffeinierung durch Kohlenstoffdioxid
  • Triglycerid-Verfahren

Was die einzelnen Herstellweisen so besonders macht, erfährst du nachfolgend.

koffeinfreier Kaffee vorm schlafen gehen
koffeinfreier Kaffee vorm schlafen gehen?

Die indirekte Entkoffeinierung

Dieser Vorgang wird auch als SWP (Schweizer Wasser Prozess) bezeichnet. Zuerst wird die Bohne in sehr heißes Wasser gegeben. Dieser Vorgang zielt darauf ab die fixen Bestandteile aus den Samen zu lösen. Nach dem Erhitzen verfügt das Wasser über die notwendigen Bestandteile, um Kaffee herzustellen. Die Bohnen werden somit entsorgt. Um im Wasser befindliches Koffein zu entfernen, wird ein Aktivkohlefilter eingesetzt.

Anschließend geben die Kaffeehersteller in das Wasser neue Kaffeebohnen. Das hat zur Folge, dass sich nur das Koffein aus der Bohne löst, denn die anderen Bestandteile kann das Wasser nicht aufnehmen. Das liegt daran, dass es diese bereits enthält und somit gesättigt ist.

Oftmals ist der Vorgang mehrfach zu wiederholen. Somit ist er eher aufwendig.

Die direkte Erzeugung von koffeinfreiem Kaffee

Bei der direkten Herstellung von Kaffee ohne Koffein wird Wasserdampf eingesetzt. Dieser wirkt für 30 Minuten auf die Bohne ein. Danach kommen die Samen für circa zehn Stunden in ein Lösungsmittel. Dieses ist entweder Ethylacetat oder Dichlormethan, um Koffein zu entfernen. Sobald die Einwirkzeit erreicht wurde, wird das Lösungsmittel abgegossen und die Bohnen trocknen.

Bei der Herstellung beachten die Produzenten alle auferlegten Richtwerte. Es dürfen zum Beispiel höchstens zwei Milligramm an Dichlormethan im Kaffee enthalten sein. In der Praxis wird der Grenzwert nur selten erreicht.

Wird Ethylacetat zur Entkoffeinierung von Kaffeebohnen genutzt, findet eine „natürliche“ Extraktion statt. Das liegt daran, dass der Stoff selbst in Gemüse und Obst vorkommt.

Mit Kohlenstoffdioxid entkoffeinieren

Zur Entkoffeinierung von Kaffee wird auch Kohlenstoffdioxid genutzt. Dieses wirkt mit einem Druck zwischen 73 und 300 bar auf die Bohnen ein. Zuvor sind die Samen jedoch mit Wasserdampf vorzubehandeln. Nach dem Vorgang bleibt neben dem koffeinfreien Kaffee auch das Koffein zurück. Dieses wird für weitere Zwecke genutzt und geht somit nicht verloren.

Das Triglycerid-Verfahren zur Entkoffeinierung von Bohnen

Ehe das Triglycerid-Verfahren zum Einsatz kommt, gehen die Bohnen in eine Lösung aus heißem Wasser mit Kaffee. Dadurch löst sich das Koffein der Bohnen und liegt auf deren Oberfläche. So wird der Stoff leicht von den Samen entfernt. Nach dem Verfahren müssen die Bohnen nur noch trocknen und sind dann einsatzbereit.

Die Zukunft von koffeinfreiem Kaffee

Alle genannten Verfahren erfordern mehr oder weniger Aufwand. Deshalb haben sich die Kaffeebauern und Hersteller dazu entschieden koffeinfreie Kaffeepflanzen zu züchten. Noch ist dieses Experiment im Gange und von geringen Erfolgen geprägt. Daher bleibt es abzuwarten, ob es bald Kaffeebäume ohne Koffein gibt.

Welche Vor- und Nachteile hat koffeinfreier Kaffee?

Wir erzählen dir nun, welche Vor- und Nachteile Kaffee ohne Koffein besitzt. So kannst du herausfinden, ob du dieses kaufen solltest oder doch lieber zu einem Getränk mit Koffein greifen solltest.


Vorteile

  • Reduziert die Gefahr von Unwohlsein
  • Ideal für Personen, die zu viel Kaffee trinken oder Schwangere
  • Senkt die Belastung des Herzens

Nachteile

  • Manchmal kommt minderwertiger Rohkaffee zum Einsatz
  • Häufig zu kurzes und heißes Röstverfahren

 

Bildnachweis:

  • https://pixabay.com/de/photos/koffeinfrei-kaffee-entkoffeiniert-4282319/
  • https://pixabay.com/de/photos/kaffee-pokal-becher-schlafzimmer-690349/#_=_

Wir haben diesen Test & Vergleich (03/2024) im laufenden Monat überprüft und die Beschreibungen einzelner Produkte aktualisiert. Unsere Empfehlungen sind nach wie vor auf dem neuesten Stand. Letztes Update am 28. April 2022


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